17.- 19.07.22 – Mindo – Im Bergnebelwald


Von Galapagos in den Nebelwald.
Zwei Flüge und eine fast zweistündige Taxifahrt später treffen wir abends in Mindo ein. Genauer gesagt in Mindo Lindo, etwa 20 Minuten mit dem Taxi außerhalb Mindos, direkt im Nebelwald gelegen. Außer tiefer Dunkelheit sehen wir bei unserer Ankunft erst einmal nichts. Tiefer den Weg hinein erspähen wir doch noch das Licht eines Hauses. Heike, die hier zusammen mit ihrem Mann Piedro lebt, begrüßt uns herzlich.

Mindo Lindo ist mehr als eine Unterkunft, es ist das Lebenswerk von Heike und Piedro, die hier ein privates Naturreservat geschaffen haben.

Am nächsten Morgen ist der erste Blick aus dem Fenster sehr verheißungsvoll. Vom Bett aus blicken wir in dichten Bergnebelwald und direkt vor dem Fenster schwirren Kolibris umher.

Zum leckeren Frühstück finden wir uns auf der großzügigen, überdachten Terrasse mit wunderschönem Blick in den Garten und den Wald ein.

Direkt unterhalb der Terrasse hat Heike mehrere Vogelfutterstellen mit Bananen und Nektar für die Kolibris angelegt. So können wir aus nächster Nähe die verschiedensten Vögel beobachten, die die Futterstellen anfliegen. Die bunte Vogelwelt beeindruckt uns mit ihrer Vielfalt und Schönheit.

Auch ein Aguti kommt regelmäßig vorbei, um sich Bananen zu holen.

Mindo Lindo weist eine hohe Artenvielfalt auf. Die dichte abwechslungsreiche Botanik ist Heimat vieler Vögel und Säugetiere und auch ein paar Reptilien leben hier. Abends dürfen wir Froschkonzerten lauschen und sogar den nachtaktiven Schlankbären erblicken wir.

Nach dem Frühstück gibt uns Heike eine Führung durch den Nebelwald.
Wir kommen an einem Gürteltierbau vorbei und ein Schmetterling mit transparenten Flügeln fliegt uns über den Weg.

Heike zeigt uns eine kuriose Pflanze mit durchgängig stark angefressenen Blättern. Junge wie alte Blätter, am Boden wie in der Höhe. Doch kein Tier ist über diese Pflanze hergefallen. Stattdessen bildet sie Blätter in dieser Form aus – zum Schutz vor Fraßfeinden.


Wir lernen einiges über die Botanik und den Wald. Dieser wirkt durch sein Dickicht und die Höhe ziemlich alt auf uns, ist aber tatsächlich erst 40 Jahre alt und besteht vorwiegend aus schnellwachsenden weichen Hölzern. Zuvor war hier nur eine baumlose Weide.

Den Nachmittag verbringen wir im rund 300 Meter tiefer gelegenen und viel wärmeren Mindo. Ein ruhiges Örtchen, mit wachsender touristischer Bedeutung. Bisher vor allem ein Hotspot für Birder scheint sich das Angebot für Touristen, die mehr auf Action stehen, wie zu erweitern. Wer will, kann also auch Quadfahren oder über die Zipline rutschen.

Mindo

Woran wir Spaß haben, ist das Angebot Kolibris zu füttern. Wir bekommen kleine Deckel gefüllt mit Zuckerwasser auf die Hand und schon kurz darauf werden wir als Futterquelle erkannt. Wunderschöne Kolibris und der ein und andere Vogel fliegen uns auf die Hand und bedienen sich am Zuckertopf.

Ihr Flug hört sich an wie kleine Minihubschrauber und der Wind den Ihre schnell schlagenden Flügel erzeugen ist deutlich an der Hand zu spüren. Dieser Wind erzeugende Flügelschlag dient in Regionen, in denen es kaum Wind gibt, manchen Pflanzen sogar zur Bestäubung.

Den Tag lassen wir in unserer Unterkunft Mindo Lindo ausklingen. Wir legen uns nochmals auf die Lauer, um Affen zu erspähen, haben aber kein Glück.

Wir sagen Adios Mindo Lindo und Heike. Wir haben uns hier unglaublich wohl gefühlt und wären bei mehr restlichen Reisetagen gerne noch länger in dieser grünen entspannten Oase geblieben.