07.-09.07.22 – Isla Isabella


Bevor wir zur Kreuzfahrt aufbrechen, möchten wir uns noch die Insel Isabella anschauen.
Pünktlich um Viertel nach sechs stehen wir am Pier, um für unser Schnellboot einzuchecken. Bei jeder Schiffsfahrt wird man mit kleinen Booten zu seinem Schiff gebracht. Diese Zubringerboote sowie die Piergebühr müssen jedesmal extra bezahlt werden. Das Gepäck wird vor dem Boarding noch durchleuchtet, denn bestimmte Früchte wie Passionsfrucht oder Orangen dürfen nicht mitgenommen werden.
Die 2,5 Stunden Fahrt werden keine Freude. Das Boot rast über alle Wellen hinweg und wir schlagen immer wieder krachend auf der Wasseroberfläche auf. Wir sind alle froh, als wir ankommen und auch, dass keiner seekrank wurde.

Auf Isabella liegt ein ruhige und entspannte Atmosphäre in der Luft. Vilamil, der einzige Ort auf der Insel, ist beschaulich und verschlafen. Auf den ungeteerten staubigen Straßen ist wenig los. Mir gefällt die Stimmung hier sehr.

Unser Hostel liegt am Ortsrand direkt am Strand und hinter dem Iguana Crossing Point.

Hier queren Iguanas die Straße. Ihr Ziel ist eine kleine Holzbrücke, die sie zum Aufwärmen nutzen.

Nach der ungemütlichen Überfahrt gönnen wir uns erst einmal ein Frühstück im wahrscheinlich langsamsten Cafe der Insel, aber mit unglaublich leckeren frisch zubereiteten Empanadas.

Dann heißt es, schnell in die Badesachen schlüpfen und auf zur Concha de Perla, einer Schnorchelbucht.

Der Weg führt durch dichte Magroven und endet an einem Holzsteg, der gerne von Seelöwen und Iguanas zum Schlafen und Aufwärmen belagert wird. Die Seelöwen liegen bevorzugt im Schatten, die Iguanas in der Sonne.

Menschen und Tiere teilen sich hier den Steg, die Treppen ins Wasser und die Bucht zum Schwimmen.
Mit etwas Geduld kann man hier mit Seelöwen und Iguanas schwimmen. Auch ein Stingray zieht ab und an vorbei.
Das sehr kalte Wasser lässt nur leider ausgiebige Schnorchelrunden nicht zu, zumindest für alle Verfrorenen nicht. Aber auch vom Steg aus gibt es allerlei zu beobachten wie z.b. die Seelöwenmutter, die ihr Junges säugt.

Zu nah sollte man ihr jedoch nicht kommen, sie weiß stürmisch ihren Raum und ihr Junges zu beschützen.

In der Stunde vor Sonnenuntergang drehen wir noch eine Runde in den Wetlands, einer Seelandschaft, die man auf Stegen und kleinen Wegen besichtigen kann.
Wir können Iguanas, Flamingos, Enten, Stelzenläufer, Hühner und Rallen entdecken. Vor Einbruch der Dunkelheit, die sich am Äquator in kürzester Zeit über alles legt, sind wir zurück.

Unser zweiter Tag auf Isabella führt uns in einer längeren Wanderung bis in ein Schildkrötengebiet. Das Wetter ist dabei wie jeden Tag wechselhaft. Von Sonnenschein, Schwüle und T-Shirt-Temperatur darf man sich nicht täuschen lassen. Schon 5 min später können die Temperaturen sinken und ein kühler Wind wehen oder man wird von einem Regenschauer überrascht. Bei einem Ausflug sollte man also immer Kleidung für alle Wetterlagen dabei haben.

Nach langen und etwas eintönigen 5 km ist endlich die erste Riesenschildkröte am Wegesrand in Sicht. Später werden wir noch auf weitere treffen, auch auf eine ganze Gruppe, die es sich in einem Tümpel gemütlich gemacht hat.

Wir wissen jetzt, dass Schildkröten sogar fauchen können. Wir bleiben lieber auf Abstand.
Auf dem Rückweg begleiten wir eine Schildkröte ein Stück entlang ihres Weges.

Das Fortbewegen sieht nach sehr viel Mühe aus. Aber vielleicht entsteht dieser Eindruck auch nur aus der unterschiedlichen Geschwindigkeit, die uns inneliegt. Sie geht jedenfalls langsam, aber stetig und mit einen scheinbar festen Ziel ihren Weg. An uns scheint sie sich nicht zu stören. Plötzlich biegt sie rechts ins Dickicht ein. Die großen Steine umschifft sie gekonnt und nimmt den einfachsten Weg zu einem Wasserloch. Für unsere Augen wirkte es, als dass sie es nicht ohne hängenzubleiben an den zahlreichen Hindernisse vorbeischaffen kann. Wir haben uns natürlich geirrt.

Unseren Aufenthalt auf Isabella lassen wir mit einem gemütlichen Vormittag am dritten Tag auf der Insel ausklingen.

Das Nachmittagsboot bringt uns in einer noch anstrengenderen Fahrt als auf dem Hinweg wieder zurück nach Santa Cruz. Wir sind nur erleichtert, dass diese Fahrt hinter uns liegt. Bootfahren kann einem hier so richtig vermiest werden. Hoffentlich geht es auf der morgen beginnenden Kreuzfahrt ruhiger zu.

Was passierte sonst noch auf Isabella?
Ein zweiter Besuch der Schnorchelbucht mit versperrten Rückweg durch eine quer über den Holzpfad liegende Seelöwenmuter mit Jungem. Bei näherkommen würde man angebrüllt. Also erst mal abwarten und andere vorlassen. Hat geklappt, schließlich platzierte sie sich neben dem Weg und es ging weiter für uns.


Ein Streifzug am Strand entlang zu einer Aussichtsplattform mit der unerfreulichen Begegnung zweier respektloser Touristen. Nicht uns gegenüber, sondern der Natur gegenüber.
Fürs Foto wird so nahe an den Reiher herangegangen, bis er sich gestört fühlt und wegfliegt. Das heißt abseits vom Weg und quer über die Felsen. Auch schlafende Iquanas sind kein Hindernis, kann man einfach durchlaufen, die gehen schon weg. Wohlgemerkt nicht auf dem Weg, sondern auf den Felsen. Intention ist wohl das Sammeln von Knochen. Dabei darf man sowieso nichts von den Inseln mitnehmen. Weder Knochen, noch Sand, noch Muscheln, Federn oder Sonstiges. Er versteht unseren Unmut nicht, wir sein Verhalten nicht.


Frisches Kokosnussmilch und Empanadas am Strand. Was für eine schöne Pause.